Wegen Sicherheitsrisiken: Zivilschutzorganisation saniert Bunkerweg Gänsbrunnen und Zugänge zu den Bunkern

Rund um mehrere militärische Anlagen in Gänsbrunnen gibt es Waldwege. Wege, die nicht mehr gut «zwäg» waren. Nun haben Mitglieder der Zivilschutzorganisation Thal-Gäu sie in einem viertägigen Einsatz im Juni 2024 erneuert. Der Aktuar des Vereins Festungswerke Solothurner Jura, Max Flückiger, veröffentlichte in der Solothurner Zeitung einen interessanten Bericht über diesen Einsatz.

Bild oben: Die Vereinsdelegation mit Präsident Urban Fink und Sektorchef René Widmer und den Zivilschutzangehören auf dem Bunkerweg Gänsbrunnen. (Foto: Max Flückiger)

In der Klus von Gänsbrunnen, zwischen Bahnhof und Steinbruch, befinden sich seit dem Zweiten Weltkrieg zwei ehemalige Infanteriewerke und ein Panzerabwehrwerk. Letzteres befindet sich direkt über dem Weissenstein-Eisenbahntunnel, die anderen zwei Werke jeweils seitlich an den beiden Abhängen.

Oberhalb des Weissenstein-Eisenbahntunnels befindet sich ein Panzerabwehrwerk.

Oberhalb des Weissenstein-Eisenbahntunnels befindet sich ein Panzerabwehrwerk. Bild: José R. Martinez

Gegenüber dem Steinbruch zweigt der «Bunkerweg» ab in Richtung Clubhaus Backi der SAC-Sektion Weissenstein. Schon viele Jahrzehnte alt ist auch dieser Weg. Deutlich sichtbar sind die Umwelteinflüsse, welche am Weg nagten. Er ist übersäht mit vielen Steinbrocken, teils fehlen die Treppenstufen oder sie sind am Zerfallen. Das Begehen des Bergweges ist erschwert und ein Sicherheitsrisiko.

Auf halber Höhe folgt der Zugang zum Maschinengewehrbunker. Hier ist der Weg schon auf die halbe Breite abgerutscht, eine Instandhaltung also dringend notwendig. Die oberen Treppenstufen sind auch in einem desolaten Zustand. Der Weg quert entlang dem Felsen und ist ebenfalls ein Gefahrenherd.

Etwas abseits, hinter der Anhöhe, ist im Waldboden ein Atomschutz-Unterstand vergraben. Um diesen zu erreichen, geht es durch den Wald und einen kleinen Abhang hinunter. Ein weiterer Gefahrenherd.

«Zielgerichteter» Einsatz für Zivilschutzpioniere

Dem Verein Festungswerke Solothurner Jura (VFSJ) fehlt es an entsprechenden Maschinen, Geräten und auch an geeignetem Personal. So wurde die Anfrage an die Zivilschutzorganisation Thal-Gäu für eine pioniertechnische Unterstützung positiv beantwortet. Für solche Instandstellungsarbeiten sind Zivilschutzpioniere ausgebildet und verfügen zudem über die entsprechenden Geräte.

Mitglieder der Zivilschutzorganisation Thal-Gäu setzen Waldwege in Gänsbrunnen instand.

Mitglieder der Zivilschutzorganisation Thal-Gäu setzen Waldwege in Gänsbrunnen instand.Bild: Max Flückiger

Pionier-Zugchef Silvan Lisser plante den Einsatz und verantwortete auch die gesamte Ausführung. Während vier Tagen haben 16 Pioniere den «Bunkerweg» instand gestellt. Der Zugangsweg zum Maschinengewehrbunker musste vollständig ab- und neu aufgebaut werden. Mittels vieler Verankerungen im Felsen konnten die massiven Balken stabilisiert werden.

Neben viel Handarbeit kamen auch Stromerzeuger und massive Bohrhämmer zum Einsatz. Das gesamte Baumaterial und die Gerätschaften mussten nach oben an den Einsatzort getragen werden. So auch die vielen, nahezu 60 Kilogramm schweren Balken. Nun ist der Weg wieder instand gestellt.